Depressionen bei Männern: Symptome, Hilfe und Co.

Depressionen bei Männern werden häufig ignoriert. Wir klären dich auf über Symptome, Hilfe und was du tun kannst, um Betroffenen zu helfen.

Ein Mann leidet unter Depressionen: Wo bekommt er Hilfe?
Quelle: Midjourney

Depressionen bei Männern sind ein sensibles Thema. Viele männliche Betroffene ignorieren lange ihre Symptome. Doch es handelt sich um eine verbreitete Krankheit, die jeden treffen kann und deren Behandlung kein Tabuthema sein sollte. Depressionen können im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Dem sollte man jedoch unbedingt entgegenwirken, denn schnelle Hilfe kann die Lebenssituation von Betroffenen massiv zu verbessern. Daher wollen wir aufklären – für Betroffene und Angehörige: Was sind die Anzeichen von Depressionen? Was kann man tun, wenn man betroffen ist oder jemanden kennt? Wo bekommt man schnell und unkompliziert Hilfe? Und warum endet die Krankheit bei Männern besonders oft tödlich?

*Dieser Artikel enthält Informationen zu Depressionen und Suizid, die für manche Leser*innen belastend sein könnten.

Auf den nächsten Seiten klären wir auf ...

Auch bei Männern: Eine Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die weit über gelegentliche Traurigkeit oder Stress hinausgeht.
Quelle: Midjourney

#1 Was ist eine Depression?

Viele Männer glauben nach wie vor an den Mythos, dass es sich bei einer Depression nur um eine schlechte Laune oder Faulheit handelt. Doch das ist falsch! Denn eine Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die weit über gelegentliche Traurigkeit oder Stress hinausgeht. Sie beeinflusst das Denken, Fühlen und Handeln einer Person und kann sowohl körperliche als auch emotionale Symptome hervorrufen. Charakteristisch für eine Depression sind anhaltende Niedergeschlagenheit, ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und das Fehlen von Interesse oder Freude an Aktivitäten, die früher angenehm waren. Für viele Männer, die als Kind lernen mussten, ihre Gefühle zu unterdrücken, ist es schwer zu erkennen, dass sie unter einer Depression leiden.

Daher wollen wir dich nun über erste Anzeichen aufklären ...

Bei Männern äußern sich Depressionen oft anders als bei Frauen.
Quelle: Midjourney

#2 Die ersten Anzeichen von Depressionen bei Männern

Generell äußern sich Depressionen meist durch tiefe Traurigkeit, Schuldgefühle, Wertlosigkeitsgefühle. Manchmal auch Gedanken an den Tod oder den Suizid. Aber auch körperliche Symptome wie Schlafprobleme, Appetitveränderungen, Energiemangel, Schmerzen ohne erkennbare körperliche Ursache und kognitive Symptome wie Konzentrationsprobleme, negative Gedankenmuster und langsameres Denken oder Sprechen können auftreten.

Durch verschiedene Arten, wie die Geschlechter gelernt haben, mit Verstimmungen umzugehen, äußert sich eine Depression bei Männern meist so: Die Tagesschau berichtet, dass bei Männern sich die Krankheit so äußert, dass die Betroffenen zunächst schneller gereizt und aggressiv seien. Diese Spannungen führen oft zu vermehrtem Alkohol- oder Drogenkonsum. Betroffene stürzen sich in die Arbeit oder treiben exzessiv Sport. Manche Männer ziehen sich komplett in sich zurück.

Doch welche Ursachen können Depressionen auslösen?

Ursachen von Depressionen bei Männern sind komplex.
Quelle: Midjourney

#3 Welche Ursachen von Depressionen gibt es bei Männern?

Die Ursachen einer Depression sind vielfältig und oft komplex. Genetische Veranlagungen spielen eine Rolle, ebenso wie biochemische Faktoren: Ein Ungleichgewicht im Gehirn kann die Entstehung einer Depression begünstigen. Auch Umweltfaktoren sind entscheidend. Stressige Lebensereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen, Arbeitsplatzprobleme oder Beziehungsprobleme können Auslöser sein. Besonders bei Männern kommt hinzu, dass gesellschaftliche Erwartungen und Rollenbilder, die den Ausdruck von Gefühlen unterdrücken, zur Entwicklung von Depressionen beitragen können. Auch chronische Erkrankungen oder ein ungesunder Lebensstil können das Risiko erhöhen. Es zeigt sich, dass Depressionen viele Ursachen haben können und nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen sind.

Doch kann jeder Mann an einer Depression erkranken?

Jeder Mann kann an einer Depression erkranken.
Quelle: Midjourney

#4 Kann jeder Mann an einer Depression erkranken?

Grundsätzlich kann jeder Mann unabhängig von Alter, Beruf oder sozialem Status an einer Depression erkranken. Die Krankheit kennt keine Grenzen und kann jeden treffen. Jedoch gibt es Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen. Dazu zählen familiäre Vorbelastungen, bestehende psychische Erkrankungen, chronische körperliche Erkrankungen, aber auch ungünstige Lebensbedingungen wie Armut oder soziale Isolation. Männer, die in Berufen arbeiten, die mit hohem Stress verbunden sind oder in denen emotionale Belastbarkeit gefordert ist, sind besonders gefährdet. Es ist wichtig, dass Männer sich bewusst sind, dass Depressionen eine Krankheit sind, die behandelt werden kann, und dass sie nicht alleine sind.

Aber wie unterscheidet sich eine Depression von einem Burnout? 

Bei Männern: Burnout und Depression werden oft miteinander verwechselt.
Quelle: Midjourney

#5 Welchen Unterschied gibt es zwischen Burnout und Depression?

Burnout und Depression werden oft miteinander verwechselt, obwohl es wichtige Unterschiede gibt. Ein Burnout ist in erster Linie durch extreme Erschöpfung und einen Verlust der Leistungsfähigkeit gekennzeichnet, häufig als Folge von chronischem Stress am Arbeitsplatz. Eine Depression hingegen ist eine umfassendere psychische Störung, die sämtliche Lebensbereiche betrifft. Während beim Burnout der Fokus auf beruflicher Überforderung liegt, kann eine Depression unabhängig von beruflichem Stress auftreten und geht mit tiefen Gefühlen der Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit und Apathie einher. Beide Zustände können jedoch ineinander übergehen und bedürfen einer professionellen Diagnose und Behandlung.

Welche Folgen kann eine unbehandelte Depression haben?

Eine unbehandelte Depression kann schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben.
Quelle: Midjourney

#6 Welche Folgen hat eine unbehandelte Depression?

Eine unbehandelte Depression kann schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben. Neben dem erhöhten Risiko zur Entwicklung von Suchtverhalten, wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch, kann es auch zu gewalttätigem Verhalten kommen. Besonders besorgniserregend ist das erhöhte Suizidrisiko: Viele Männer sehen aufgrund ihrer Depression keinen Ausweg mehr. Die Krankheit beeinträchtigt das tägliche Leben, Beziehungen und die berufliche Leistungsfähigkeit massiv. Auch körperliche Gesundheit kann durch anhaltenden Stress und Verzweiflung leiden. Daher ist es entscheidend, frühzeitig Hilfe zu suchen und die Krankheit nicht zu ignorieren.

Welche Schritte kann man unternehmen, wenn man betroffen ist oder jemanden kennt?

Depressionen: Es gibt Maßnahmen für Betroffene und Angehörige.
Quelle: Midjourney

#7 Welche Maßnahmen für Betroffene und Angehörige gibt es?

Wenn du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, der möglicherweise unter einer Depression leidet, sind einige Schritte entscheidend. Zuerst sollte ein offenes Gespräch gesucht werden, um die Symptome zu erkennen und ernst zu nehmen. Dränge die Person nicht, sondern biete Unterstützung und Verständnis an. Der nächste Schritt ist die Suche nach professioneller Hilfe: Ein Besuch bei deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin kann der erste Schritt sein, um eine Überweisung zu Psycholog*innen oder Psychiater*innen zu erhalten. Therapieformen wie kognitive Verhaltenstherapie haben sich als effektiv erwiesen. Zudem können Selbsthilfegruppen wertvolle Unterstützung bieten.

Warum ist Depression bei Männern oft ein Tabuthema?

Depressionen sind bei Männern oft ein Tabuthema.
Quelle: Midjourney

#8 Depression bei Männern: Warum ist es ein Tabuthema?

Depressionen sind bei Männern oft ein Tabuthema, da gesellschaftliche Stereotype Männlichkeit mit Stärke, Unabhängigkeit und emotionaler Kontrolle gleichsetzen. Diese Erwartungen führen dazu, dass Männer Probleme oft ignorieren oder verbergen, aus Angst, schwach zu erscheinen. Dies kann die Diagnose und Behandlung verzögern. Um das Tabu zu brechen, ist es wichtig, offen über psychische Gesundheit zu sprechen und Männer zu ermutigen, über ihre Gefühle zu sprechen. Öffentliche Kampagnen können helfen, das Bewusstsein zu schärfen und Vorurteile abzubauen.

Auf der nächsten Seite haben wir dir Hilfsangebote aufgelistet!

Es gibt zahlreiche Hilfsangebote für Männer, die unter Depressionen leiden.
Quelle: Midjourney

Hilfsangebote und Unterstützung

Es gibt zahlreiche Hilfsangebote für Männer, die unter Depressionen leiden. Neben der ärztlichen und therapeutischen Unterstützung bieten einige Organisationen speziell auf Männer zugeschnittene Beratungs- und Unterstützungsdienste an. Online-Plattformen und Telefon-Hotlines bieten rund um die Uhr anonyme Hilfe. In Deutschland gibt es folgende Nummern:

Info-Telefon Depression: 0800 3344533 (kostenfrei)

Du kannst dich auch direkt an einen Facharzt bzw. eine Fachärztin bzw. psychologischen Psychotherapeuten bzw. -therapeutin wenden. Bei der Terminvermittlung hilft die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigungen unter der Nummer: 116 117

In akuten Krisen wende dich bitte an deinen Arzt, die nächste psychiatrische Klinik oder den Notruf unter der Telefonnummer: 112

Deutsche Depressionshilfe: Website

Auch Arbeitgeber und Universitäten bieten oft psychologische Dienste an. Der erste Schritt zur Genesung ist das Eingeständnis, dass man Hilfe benötigt, und die Suche nach Unterstützung. Niemand sollte sich allein oder hoffnungslos fühlen – Hilfe ist verfügbar und kann der erste Schritt zu einem gesünderen, glücklicheren Leben sein.

*Dieser Artikel enthält Informationen zu Depressionen und Suizid, die für manche Leser*innen belastend sein könnten. Wenn du selbst unter psychischen Belastungen leidest oder Suizidgedanken hast, zögere bitte nicht, dir Unterstützung zu suchen. Es gibt Hilfe, und du bist nicht allein. Wende dich an vertraute Personen, psychologische Fachkräfte oder Krisendienste, die dir in schwierigen Zeiten zur Seite stehen können. In akuten Notlagen wende dich bitte an die nächstgelegene Notfallklinik.

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