5:1-Regel: Wie Männer die Gottmann-Konstante in ihrer Beziehung nutzen
Auch für Männer gibt es in der Beziehung Tipps, wie man besonders glücklich sein kann. Was hat es mit der 5:1-Regel, der Gottmann-Konstante, auf sich
Wir kennen es, du kennst es, jeder kennt es, der bereits in einer Beziehung war: Die rosarote Brille ist irgendwann weg und es stellt sich der Alltag mit deinem Partner ein. Dann entscheidet sich, wer wirklich zusammen bleiben kann und will, und bei wem es sich nur um eine längere Romanze gehandelt hat. Eines der großen Hindernisse in einer Beziehung ist, die 'Unzulänglichkeiten' des Partners zu akzeptieren und nicht bei jeder Kleinigkeit, die nicht passt, loszumeckern. Das ist oft einfacher gesagt als getan! Wer sich aber grundsätzlich seiner Sache und in dem Fall seiner Beziehung sicher ist, der wird es schaffen, mit Fehlern umzugehen und Kompromisse zu finden. Was aber, wenn Männer das Gefühl haben, ihre Freundin schafft das nicht und er fühlt sich ständig kritisiert und angemeckert. Experten raten dazu, sich zu fragen, ob hinter der Nörgelei etwas viel Fundamentaleres steckt. Dabei kann dir die 5:1-Regel helfen, die auch Gottmann-Konstante genannte wird.
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Welche Fragen solltest du dir selbst stellen?
Ob das kritisieren deiner Freundin vielleicht ein fundamentales Problem ist, könntest du für dich klären, in dem du dir diese Fragen stellst:
- Tritt das Meckern und Nörgeln täglich auf?
- Geht es immer wieder um das Gleiche und vielleicht sogar eigentlich banale Thema?
- Werden Dinge angeprangert, die man nicht ändern kann? („Du bist viel zu oft bei der Arbeit...“)
- Wird vom Partner eine konstruktive Lösung des Problems augenscheinlich gar nicht angestrebt?
- Gibt es eigentlich Kompromisse für die Kritikpunkte?
- Ist der Ton verletztend?
Wenn du diese Fragen häufig bis immer mit Ja beantwortest, kann das ein Zeichen sein, dass eure Beziehung nicht gesund ist und ihr etwas unternehmen solltet:
Wann ist meckern noch okay?
Die Frage kann natürlich nicht pauschal beantwortet werden, aber es gibt einige Punkte, die man bei Kritik bzw. bei Aussagen, die eher meckernd wirken, beachtet werden sollten.
Vor allem sollten eure Alarmglocken läuten, wenn sich die Kritik auf persönliche, charakterliche Aspekte bezieht, denn das sind Dinge, die sehr schnell beleidigend aufgefasst werden können und woran man nur schwer etwas ändern kann. In einer Beziehung muss man natürlich an sich und der Partnerschaft arbeiten, aber man sollte sich nicht komplett verändern müssen.
Was also tun, wenn du das Gefühl hast, an dir wird auf unfaire Weise herumgenörgelt? Experten raten dazu, die 5:1-Regel anzuwenden...
Die 5:1-Regel: Ein ständiges Geben und Nehmen
Paartherapeuten preisen die 5:1-Regel an. Sie wurde vom US-amerikanischen Psychologen John Gottmann erfroscht und wird deshalb auch Gottmann-Konstante genannt. Sie besagt, dass auf eine Bemängelung des Partners Pi mal Daumen 5 positive Äußerungen kommen sollten. In dem Fall kann man, den Profis zu Folge, von einer gesunden Beziehung sprechen.
Das heißt, auf ein „Kannst du nicht endlich mal...“ sollten ca. 5 „Ich mag es, dass du...“ folgen – vereinfacht gesagt. Natürlich ist das kein in Stein gemeißeltes Gesetz und es gibt durchaus glückliche Beziehungen, in denen Nörgelei und Meckerei überwiegt, die aber trotzdem funktionieren. Eine positive Äußerung kann auch ein „Danke“ oder eine andere Art von Wertschätzung sein, wichtig ist nur dass das Positive in etwa in einem Verhältnis von 5 zu 1 zu dem Negativen überwiegt. Menschen brauchen positives Feedback, um mit negativem Feedback besser umgehen zu können und um sich wertgeschätzt und geliebt zu fühlen.
Auch, wie bereits oben beschrieben, solltest du darauf achten, dass es bei der Kritik deines Partners oder deiner Partnerin nicht jedes Mal um etwas Persönliches, schwer zu Änderndes geht. Außerdem ist der Ton und die Art der Kommunikation sehr wichtig.
Wie geht man nun damit um?
Gib der 5:1 Regel eine Chance
Zu allererst kann man testen, wie die Reaktion auf das Problem bei deinem Partner oder deiner Partnerin ist. Was passiert, wenn du anssprichst, dass das Kritisieren überhand genommen hat, dass dich der Ton verletzt, dass viele der angesprochenen Dinge für dich nicht zu ändern sind? Falls das nichts gebracht hat oder du das nicht so direkt angehen möchtest, kannst du als auch einfach selber probieren die 5:1 Regel vorzuleben. Wann immer du etwas zu sagen hast, dass eine Art des Meckerns ist, versuche bewusst 5 positive Interaktionen auszutauschen, bevor du erneut meckerst. Vielleicht gefällt deinem Gegenüber die Art und er oder sie kopiert sie bewusst oder unbewusst. Auch, dass man das Verhalten ausprobiert hat, kann angesprochen werden.
Was wenn das alles nichts verändert?
Vielleicht ist es dann doch an der Zeit sich zu trennen und getrennte Wege zu gehen, um glücklicher leben zu können. Natürlich schmerzt eine Trennung am Anfang, aber vielleicht fühlt es sich auf Dauer wie ein Aufatmen an und du hast die nötige Freiheit, um vielleicht jemand anderes kennenzulernen. Es gibt noch eine andere Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass eine Trennung für euch vielleicht die beste Entscheidung ist. Bitte achtet auch hier darauf, dass der Ton immer respektvoll sein sollte und die Kommunikation ohne Verletzungen und Vorwürfe unter der Gürtellinie stattfinden kann. Die gemeinsame Zeit kann ja trotzdem etwas ganz Besonderes gewesen sein.